Bildungskredite: Ein Weg zur Finanzierung deiner Zukunft

Der Traum von einer hochwertigen Ausbildung oder einem abgeschlossenen Studium wird oft von einer großen Herausforderung begleitet: den Kosten. Studiengebühren, Bücher, Wohnkosten und all die kleinen, aber wichtigen Ausgaben summieren sich schnell. Keine Sorge, denn genau hier kommen Bildungskredite ins Spiel. Sie sind eine effektive Möglichkeit, diese finanziellen Hürden zu überwinden und dein Bildungsziel zu erreichen.

Was sind Bildungskredite?

Bildungskredite sind spezielle Darlehen, die dazu dienen, die Kosten einer schulischen Ausbildung oder eines Studiums zu decken. Ob Studiengebühren, Lernmaterialien oder die Miete für das WG-Zimmer – all dies kann durch einen Bildungskredit finanziert werden. Sie unterscheiden sich von anderen Krediten dadurch, dass sie speziell auf die Bedürfnisse von Schülern und Studierenden zugeschnitten sind.

Öffentliche und private Bildungskredite

Es gibt verschiedene Anbieter von Bildungskrediten, die grob in öffentliche und private Anbieter unterteilt werden können. Lassen wir uns die beiden Optionen genauer ansehen:

Öffentliche Bildungskredite

• BAföG: Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, ist wohl eine der bekanntesten Finanzierungsquellen für Schüler und Studierende in Deutschland. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Zuschuss und zinslosem Darlehen, welches man erst einige Jahre nach Studienabschluss zurückzahlen muss. Der große Vorteil: BAföG ist einkommensabhängig und relativ günstig.
• KfW-Bildungskredit: Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Programme für Studierende an. Der Bildungskredit (Programm 173) richtet sich speziell an volljährige Studierende und Schüler in fortgeschrittenen Ausbildungsphasen. Er ist nicht einkommensabhängig und daher für viele eine attraktive Option. Die Zinsen sind günstig und die Rückzahlung beginnt erst nach dem Studium.

Private Bildungskredite

Zusätzlich zu den öffentlichen Angeboten gibt es auch zahlreiche private Banken und Finanzinstitute, die Bildungskredite anbieten. Diese sind oft weniger bürokratisch und flexibler in Bezug auf Auszahlungsmodalitäten und Rückzahlung:

• Bankkredite: Viele Banken bieten spezielle Studienkredite an, die direkt auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten sind. Diese Kredite haben oft höhere Zinsen als die öffentlichen Kredite, aber sie können eine gute Alternative sein, wenn man keinen Anspruch auf öffentliche Fördermittel hat.
• Bildungsfonds: Ein Bildungsfonds ist eine weitere interessante Möglichkeit. Hier wird das Geld von einer privaten Stiftung oder einem Fonds bereitgestellt. Die Rückzahlung erfolgt einkommensabhängig nach dem Studium, was die finanzielle Belastung zu Beginn der Karriere vermindert.

Wie funktioniert ein Bildungskredit?

Der Ablauf zur Beantragung und Nutzung eines Bildungskredits ist in der Regel einfach und überschaubar:

1. Informationen einholen: Bevor man einen Kredit aufnimmt, sollte man sich ausführlich informieren und verschiedene Anbieter vergleichen. Besonders wichtig sind dabei die Zinssätze, Laufzeiten und Rückzahlungsmodalitäten.
2. Antrag stellen: Hat man sich für einen Anbieter entschieden, stellt man den Antrag. Bei den meisten Anbietern kann dies mittlerweile bequem online erledigt werden. Man benötigt dafür üblicherweise den Nachweis der Immatrikulation oder der Schülerausbildung sowie einige persönliche und finanzielle Informationen.
3. Kreditbewilligung: Nach Prüfung des Antrags erhält man im Idealfall die Bewilligung und das Geld wird auf das angegebene Konto überwiesen.
4. Nutzung und Rückzahlung: Das Geld kann nun für die Studien- und Lebenshaltungskosten verwendet werden. Die Rückzahlung beginnt häufig erst nach Abschluss des Studiums, sodass man sich in der Studienzeit voll auf die Ausbildung konzentrieren kann.

Vorteile und Nachteile von Bildungskrediten

Wie jedes Finanzprodukt haben auch Bildungskredite ihre Vor- und Nachteile. Es lohnt sich, diese genau abzuwägen, bevor man sich entscheidet:

Vorteile

• Finanzielle Freiheit: Mit einem Bildungskredit kann man sich voll auf das Studium konzentrieren, ohne nebenbei arbeiten zu müssen.
• Flexible Rückzahlung: Viele Anbieter bieten flexible Rückzahlungsmodelle an, die sich an das spätere Einkommen anpassen.
• Schnelle und einfache Beantragung: Viele Kredite können mittlerweile online beantragt werden und werden schnell bewilligt.

Nachteile

• Zinsbelastung: Im Gegensatz zu Stipendien oder Zuschüssen muss ein Bildungskredit mit Zinsen zurückgezahlt werden. Lies hier, wie man die Zinsen reduzieren kann.
• Schuldlast: Nach dem Studium beginnt die Rückzahlung und man startet ins Berufsleben mit einer zu tilgenden Schuld.
• Risiko der Überschuldung: Wenn man nach dem Studium keinen gut bezahlten Job findet, kann die Rückzahlung zur finanziellen Belastung werden.

Bildungskredite: Eine interessante Statistik

Wusstest du, dass laut einer Studie des Deutschen Studentenwerks etwa jeder dritte Studierende in Deutschland auf Kredite oder andere finanzielle Unterstützungen angewiesen ist? Bildungskredite spielen dabei eine wichtige Rolle und tragen wesentlich dazu bei, dass Bildung für alle zugänglich bleibt.

Tipps für den richtigen Umgang mit Bildungskrediten

Um den Bildungskredit optimal zu nutzen und mögliche Risiken zu minimieren, sollte man einige Tipps beachten:

• Nur so viel wie nötig aufnehmen: Auch wenn es verlockend ist, sollte man nur die tatsächlich benötigte Summe aufnehmen, um die Zinslast gering zu halten.
• Frühzeitig über Rückzahlung informieren: Noch während des Studiums sollte man sich Gedanken über die Rückzahlung machen und verschiedene Szenarien durchspielen.
• Sorgfältig planen: Einen detaillierten Finanzierungsplan erstellen, der alle Kosten einschließt und realistisch ist.
• Möglichkeiten für vorzeitige Rückzahlung prüfen: Einige Kredite bieten die Möglichkeit, Sondertilgungen oder eine vorzeitige Rückzahlung ohne Strafgebühren durchzuführen.

Bildungskredit: Ein Blick in die Zukunft

Bildung ist der Schlüssel zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Ein Bildungskredit kann dabei eine wertvolle Stütze sein und den Weg zu einem erfolgreichen Abschluss ebnen. Mit sorgfältiger Planung und dem richtigen Anbieter steht einer finanziell abgesicherten Ausbildung nichts im Wege.

FAQs

Es gibt häufige Fragen, die immer wieder auftauchen, wenn es um Bildungskredite geht. Hier sind einige der wichtigsten, die dir vielleicht weiterhelfen können:

Wer hat Anspruch auf einen Bildungskredit?

Berechtigt sind volljährige Schüler/innen, die bereits über einen berufsqualifizierenden Abschluss verfügen oder diesen mit dem Abschluss ihrer gegenwärtigen schulischen Ausbildung erlangen werden, im vorletzten und letzten Jahr dieser Ausbildung.

Wie hoch sind die Zinsen beim Bildungskredit?

Die Zinsen sind sehr moderat, da der Bildungskredit durch eine Bundesgarantie abgesichert ist. Der aktuelle effektive Jahreszins liegt bei 4,87 %, wobei der Sollzins bei 4,93 % liegt (Stand 01.04.2024). Wahlweise kann man bis zu 24 Monatsraten in Höhe von 100 EUR, 200 EUR oder 300 EUR festlegen. Auf Wunsch können auch Einmalzahlungen von bis zu 3.600 EUR für ausbildungsbezogene Aufwendungen geleistet werden.

Wo beantrage ich einen Bildungskredit?

Den Antrag auf Gewährung eines Bildungskredits kannst du ab sofort unter bildungskreditonline.bva.bund.de stellen. Die erforderlichen Unterlagen nehmen wir gerne per Fax oder Brief entgegen. Bitte beachte, dass wir zum Schutz deiner Daten auch keine Bescheide per E-Mail versenden.

Wann muss man den Bildungskredit zurückzahlen?

Der Bildungskredit muss nach einer Frist von vier Jahren in monatlichen Raten von 120 Euro an die KfW zurückgezahlt werden. Diese Frist beginnt mit der ersten Auszahlung des Kredits. So hast du genügend Zeit, nach dem Abschluss deiner Ausbildung oder deines Studiums eine Arbeitsstelle zu finden und ein stabiles Einkommen zu erzielen.